Die Welt bricht zusammen
Na ja, eigentlich weniger die Welt sondern eher mein Palm…
Einen Moment habe ich ihn unaufmerksam neben mich auf die Couch gelegt, als meine Tochter zu mir saust und mir etwas zeigen möchte. Dabei trifft sie den Palm mit dem Knie direkt unter dem Display. Es macht irgendwie „Plopp“ und quer über dem ausgeschalteten Display zieht sich ein dunkelblauer Streifen.
Ich ahne schlimmes und schalte das Display an: Auf der linken Seite ist alles schwarz, auf der rechten Seite mischt sich etwas weiß unter das schwarz. Das war’s dann wohl…
Im Bewusstsein, dass man sein Herz nicht zu sehr an vergängliche Dinge hängen sollte, versuche ich, mir nicht allzusehr anmerken zu lassen, wie es in mir aussieht. Schließlich soll meine Tochter auch nicht so traurig sein – sie hat das ja nicht absichtlich gemacht.
Ein neuer Palm muss her
Nachdem der Tiefschlag dann etwas verdaut war, stieg das Bewusstsein, dass ich meinen Palm spätestens morgen vermissen werde, wenn ich nicht geschwind meine Mails lesen kann. Ich dachte auch an die nächsten Hauskreise, zu denen ich ohne Liedtexte, Bibel und Bibelerläuterungen gehen würde (zumindest nicht im Hosentaschenformat).
Ein neuer Palm musste also her. Eine Recherche bei ebay ergab, dass der Palm Tungsten C selten und beliebt ist. Die Chance auf einen ähnlichen Preis und eine ähnliche Qualität wie mein defektes Gerät schien also ziemlich klein. Hinzu kommt die Wartezeit: Zwei Wochen müsste ich in jedem Fall einplanen – wenn ich die Auktion überhaupt zu einem vertretbaren Preis gewinnen kann. Das passte mir gar nicht…
Dem Ingenieur ist nichts zu schwer
Lässt sich das Display eines Palm Tungsten C eigentlich von einem Laien austauschen?
Mein Palm ist ja definitiv kaputt, was soll da noch schiefgehen. Nachdem ich die rückseitigen Schrauben gelöst hatte, den Palm aber dennoch nicht öffnen konnte, fand ich im Internet eine schöne Anleitung, wie man das Teil zerlegen kann. Ich hatte zwar mehrmals Zweifel, ob das mit dem Ablösen der Steckverbindungen wirklich gutgeht. Allerdings ist alles korrekt beschrieben – man kann die Steckplättchen wirklich senkrecht nach oben abziehen und zuletzt wieder zusammenmontieren.
So weit so gut – dann bräuchte ich nur noch ein neues Display. Die erneute Suche im Internet brachte einige Anbieter in Hongkong und China zum Vorschein. Natürlich bei Bezahlung mit Vorkasse.
Dann sah ich aber plötzlich, dass die angebotenen Displays sowohl für den Palm Tungsten C als auch für den Palm Tungsten E gedacht sind. Und was liegt bei mir in einer Ecke des Schreibtisches? Richtig: Ein defekter Palm Tungsten E mit gut erhaltenem Display.
Also nichts wie los zum Endspurt: Den Tungsten E auseinanderbauen und das Display in den Tungsten C einsetzen. Vor dem Zusammenschrauben noch ein schneller Test:
Yipeeeeeeeee!!
Er funktioniert! Unglaublich! Anbei die Fotos der Aktion :-)
Ich hatte den Palm eigentlich auch nur zum rumspielen. Gebraucht hatte ich ihn damals noch nicht wirklich (war der alte Palm von meinem Vater). Ein paar Kontakte aus der Familie und ein paar Programme und Spiele. Mehr habe ich damit nicht gemacht.
Und bevor ich es vergesse: Habe dich übrigens so wie sich das gehört auch in meinen Blogroll mit aufgenommen. ;-)
Kann ich verstehen :-)
Zumal beim Zire 21 mangels Farbdisplay und Speichererweiterungsmöglichkeit ein wenig der Spaßfaktor fehlt. Dennoch bin ich immer wieder fasziniert, was man mit einem ausrangierten Palm noch so alles machen kann.
Übrigens: Wenn der Palm mit der Desktop-Software synchronisiert wurde. Lassen sich die Daten auch nach Leerlaufen der Akkus wieder holen.
Habe auch noch einen alten Palm Zire 21 bei mir rumliegen. Das war so zusagen die Billig-Serie von Palm. Das Teil funktioniert auch noch einwandfrei. Einziger Nachteil: Ist der Akku einmal komplett leer sind alle Daten weg. Aber heute nutze ich lieber mein Smartphone… :-)